Das Schulgebäude

Ausgangspunkt unseres Projekts ist der Leerstand des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums in Berlin-Wedding und der Wunsch, dieses in Berlin einzigartige Beispiel der Schularchitektur der 1970er Jahre zu erhalten und umzunutzen.

Im Sommer 2011 wurde das ehemalige Diesterweg-Gymnasium geschlossen, da für das Gebäude eine nach heutigen Maßstäben wirtschaftliche Nutzung vor allem aufgrund des hohen Flächenanteils pro Schüler und des schlechten energetischen Standards nicht mehr gegeben war. Die aus einem Wettbewerb hervorgegangene Planung des Architekturbüros Pysall Jensen Stahrenberg war nach den Ideen eines offenen Schulkonzepts entwickelt worden und sah unter anderem eine Vernetzung von Schule und öffentlichem Raum vor. Durch die Einbindung einer Stadtteilbibliothek und die Öffnung der Schulaula – des sogenannten Schulforums – für außerschulische Nutzungen wurde die Erdgeschosszone öffentlich zugänglich und nutzbar gemacht. Diese angestrebte Verflechtung zwischen Schule und Nachbarschaft manifestiert sich architektonisch in dem großzügigen, offenen Raumkonzept und in der sich durch das Erdgeschoss hindurchziehenden Schulstraße.

Utopie der 1970er Jahre

In der formalen Gestaltung des Gebäudes spiegeln sich Konzepte des Strukturalismus und des modularen Bauens der 1960er und 1970er Jahre. Insbesondere die orangefarbenen Fassadenpaneele mit den abgerundeten Kanten erinnern in ihrer futuristischen Formensprache an die Architekturutopien dieser Zeit. Aufgrund seiner architektonischen Qualität und quartiersprägenden Funktion innerhalb des Brunnenviertels erachten wir das Schulgebäude für unbedingt erhaltenswert. Im April 2015 initiierten wir einen entsprechenden Aufruf, der von über 750 Menschen aus Fachwelt und Nachbarschaft unterzeichnet wurde.

Denkmalschutz und Förderung durch die Getty Foundation

Wir freuen uns sehr, dass das Gebäude im November 2019 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Leider steht es noch immer leer und verfällt langsam. Wir hoffen, dass die Förderung der Getty Foundation im Rahmen ihres Programms "Keeping it Modern", die die TU Berlin in Kooperation mit ps wedding im August 2020 erhalten hat, dazu beitragen wird, mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf den traurigen Zustand des Diesterwegs zu lenken, um endlich den Dauerleerstand sinnvoll zu beenden.

Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Innenansicht, heutiger Zustand
© ps wedding
Aussenansicht, 1970er Jahre
© Pysall Jensen Stahrenberg
Aussenansicht, 1970er Jahre
© Pysall Jensen Stahrenberg
Aussenansicht, 1970er Jahre
© Bauwelt
Aussenansicht, 1970er Jahre
© Bauwelt
Innenansicht, 1970er Jahre
© Bauwelt
Innenansicht, 1970er Jahre
© Bauwelt
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, heutiger Zustand
© Christian Kloss
Innenansicht, während Schulnutzung
© Ursula Rogg
Innenansicht, während Schulnutzung
© Ursula Rogg
Innenansicht, während Schulnutzung
© Ursula Rogg
Innenansicht, während Schulnutzung
© Ursula Rogg