2019ff: Campus statt Tabula Rasaff

In den letzten Wochen haben wir – als Beitrag für einen möglichen Runden Tisch – einen Vorschlag für das Gelände des ehemaligen Diesterweg-Gymnasiums erarbeitet, der die verschiedenen, den Ort betreffenden Ansprüche zusammenbringt, statt sie gegeneinander auszuspielen. Anstelle des vom Bezirk geplanten Abrisses des alten Schulgebäudes zugunsten der Errichtung eines neuen Schulgebäudes in aktueller Typenbauweise schlagen wir eine Campuslösung vor, die vom Bestandsgebäude ausgeht.

Zentrale Ziele des Campuskonzepts sind die Verbesserung der Bildungssituation im Brunnenviertel sowie die Vermeidung einer ausschließenden Flächenkonkurrenz, indem die verschiedenen Nutzungswünsche – Schule, soziale außerschulische Nutzungen, Bibliothek und Nachbarschaftsräume, Sport und Wohnen – zusammengebracht werden können.

Zentral für dieses Konzept ist die Verbindung von außerschulischem und schulischem Lernen sowie eine große Nutzungsvielfalt und die Entwicklung eines Konzepts aufeinander abgestimmter Angebote. Im Gegensatz zu dem vom Bezirk favorisierten reinen Schulneubau, der angesichts der notwendigen Vorbereitungen und der in den nächsten Jahren bereits weitgehend ausgelasteten Planungs- und Baukapazitäten von Bezirk und Land, voraussichtlich erst in etwa zehn Jahren realisiert würde, könnte diese Campuslösung schon ab Herbst 2019 nach und nach umgesetzt werden.

Bereits jetzt gibt es im Brunnenviertel einen großen Bedarf an Räumen für soziale, nachbarschaftliche und kulturelle Aktivitäten sowie an Räumen und Flächen für Bewegung und Vereinssport. Diese dringenden Bedarfe aufgreifend planen wir eine schrittweise Wiederinbetriebnahme des Bestandsgebäudes. Diese würde mit der Sanierung der ehemaligen Bibliothek und Sporthalle beginnen und nach und nach mehr Raum für außerschulische Bildungs-, Lern- und Bewegungsangebote bereitstellen, für ein freiwilliges, ungezwungenes und schulergänzendes Lernen. Wird der geplante vier- bis sechszügige Schulneubau später errichtet, kann die Schule die Räumlichkeiten und Angebote – von der Sporthalle über die Bibliothek bis zu Medien- und Theaterräumen oder die Aula – mitnutzen. Die jeweiligen Bedarfe werden in einem koproduktiven und partizipativen Prozess laufend überprüft und angepasst.

Mehr zu unserem Vorschlag findet Ihr hier:

Download Tischvorlage 23. Mai 2019