2012ff: Pilotprojekt

Mehrere Jahre haben wir uns für die Umnutzung der leerstehenden Schule in ein Nachbarschaftsprojekt eingesetzt. 2018 saßen wir mit der BIM (der Berliner Immobilienmanagement GmbH) am Tisch, um die Konditionen eines Erbbaurechtsvertrags zu besprechen. Dann ist alles anders gekommen, aus dem Projekt wurde nichts, die Schule steht auch jetzt - drei Jahre später - immer noch leer. Mehr zur Chronologie findet Ihr hier.

Im Folgenden mehr zu unserem damaligen Konzept:

ps wedding ist ein Pilotprojekt. Es ist das berlinweit erste gemeinsame Vorhaben eines privaten nicht profitorientierten Trägers mit einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft.

ps wedding ist lokal verankert. Es ist ein Projekt aus der Nachbarschaft für die Nachbarschaft.

ps wedding ist gemeinwohlorientiert. Das Projekt verpflichtet sich zu langfristig bezahlbaren Mieten. ps wedding erwirtschaftet keine Profite und sichert sich dauerhaft gegen Spekulation ab.

In den letzten Jahren sind die Mieten in Berlin bei Neuverträgen sehr stark gestiegen. Insbesondere innerstädtischer Wohnraum kann von mehr und mehr Menschen nicht mehr bezahlt werden. Ausgehend von unserem Wunsch, das quartiersprägende Schulgebäude zu erhalten und diesen Ort zukünftig wieder für die Nachbarschaft zugänglich zu machen, planen wir eine nicht profitorientierte Um- und Neunutzung des Gebäudes und der Liegenschaft, die den lokalen Bedürfnissen entspricht.

Wir wollen das für Berlin einzigartige Gebäude sanieren, umbauen und durch drei Neubauten ergänzen. Es sollen kostengünstige Mietwohnungen und ein soziokulturelles Nachbarschaftszentrum entstehen. ps wedding verfolgt zwei Ziele: die Herstellung kostengünstigen Wohnraums und die Gründung eines soziokulturellen Zentrums. Seit 2015 kooperieren wir mit der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft degewo und planen, das Vorhaben auf der Basis unseres in den letzten Jahren entwickelten Konzepts gemeinsam umzusetzen.

 

Kostengünstige Mietwohnungen … 

Wir planen, ca. 150 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe herzustellen.

Dazu werden die beiden Obergeschosse der ehemaligen Schule für Wohnnutzung umgebaut und mehrere Neubauten auf dem großen Freigelände errichtet. Unsere Planung sieht eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnungen vor, von der Einzimmerwohnung bis hin zu Wohnungen für große Familien, WGs oder betreutes Wohnen. Mindestens ein Drittel der Wohnungen sind als Sozialwohnungen vorgesehen. Zudem errichtet die degewo auf Grundlage des gemeinsam entwickelten städtebaulich-architektonischen Konzepts etwa 180 weitere Wohnungen.

 

und ein soziokulturelles Nachbarschaftszentrum

Im Brunnenviertel gibt es einen großen Bedarf an sozialen und kulturellen Angeboten, an Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen sowie an Räumen für nachbarschaftliche Aktivitäten. Aus diesem Grund soll das Erdgeschoss der ehemaligen Schule zu einem soziokulturellen Zentrum umgenutzt werden.

Wir wollen,

  • die ehemalige Schulaula für Theater, Kino und andere öffentliche Veranstaltungen umgestalten,
  • Räume für nachbarschaftliche Aktivitäten, Erwachsenenbildung, Schülernachhilfe, lokale Gesundheitseinrichtungen, für Büro- und weitere soziale und kulturelle Nutzungen bereitstellen,
  • die ehemalige Stadtteilbibliothek wieder als solche nutzen,
  • einen Nachbarschaftsgarten initiieren,
  • eine Kita für ca. 100 Kinder bauen.

 

Aus der Nachbarschaft für die Nachbarschaft

ps wedding ist ein Projekt aus der Nachbarschaft für die Nachbarschaft. Unser Bestreben ist es, dass die zukünftigen Bewohner*innen und Nutzer*innen die Struktur des Brunnenviertels widerspiegeln. Um den lokalen Bedürfnissen gerecht zu werden, planen wir nach Klärung der Grundstücksvergabe in der Schule ein Vor-Ort-Büro einzurichten, Nachbar*innen sowie Initiativen aus dem Quartier in die Planung einzubinden und eine Reihe von offenen Planungsworkshops anzubieten.

In Anlehnung an das US-amerikanische Community Land Trust Modell sollen zudem alle interessierten Nachbar*innen im ps wedding e.V. Mitglied werden können sowie Vertreter*innen der Nachbarschaft auch langfristig an der inhaltlichen Ausrichtung und Weiterentwicklung des Projekts stimmberechtigt beteiligt sein.

Zum Aussenraum gewordene ehemalige Schulaula, Zeichnung © Rochus Wiedemer